“In ihrem Duett widmen sie sich ganz dem Thema Angst und wie versucht wird, sich vor ihr zu schützen. «Duck and Cover» heisst die Performance, benannt nach einer in den 50er Jahren in den USA propagierten Schutzstrategie für den nuklearen Ernstfall. Passend dazu trägt das Duo schwarze Ganzkörperanzüge. Die Choreografie illustriert einen Machtkampf, wie er am Zoll eines Flughafens aussehen könnte.

Auch mit Texten beschreiben die Performenden verschiedene Szenen der Angst. In einem englischen Monolog spielt Gassmann eine Zollbeamte, die einen Reisenden mit Fragen  bohrt. «Calm down, I have to ask these questions. It’s a routine», sagt sie immer wieder, als sie ihn mit Fragen über sein Liebes- und Sexualleben ausquetscht. Die Situation wirkt entwürdigend, die Furcht des Opfers spürt man durch dessen Schweigen und seine  flüchtende Körperhaltung an der schwarzen Wand. Auch Shneior erzählt von der Angst, genauer der Angst vor Gewalt, Einsamkeit und dem Tod. Der Rat der beiden Tänzer ist einfach: «Dance your fear!»

Die Angst mit Tanzen besiegen. Gassmann und Shneior zeigen, wie’s geht. Zu elektronischer Musik von Udi (Ehud) Berner zeigen sie ein packendes Duett. Während der Performance entsteht aus Klebeband nach und nach ein Bild an der Wand, das ein «Exitmännchen» und auf der anderen Seite ein Herz zeigt. Man soll sich mit Herz seinen Ängsten stellen. Ein fast schon versöhnlicher Abschluss.”

 

By Carine Odermatt

17.o2.2017 041 Kulturmagazine 

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